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In Büsum sind die Molche los – vom 4. bis 13. März – im Auftrag von SH Netz

26.02.2020

Straßensperrung in der Deichhausener Straße Höhe Hafentörn.
    
Was suchen Molche in der Gasleitung? Sie reinigen, vermessen, analysieren. Mit Amphibien haben sie nichts zu tun. Wie Torpedos sehen sie aus, die einen sind mit Gummilamellen ausgestattet, die anderen mit sensibler Sensorik. Das Ziel: Versorgungssicherheit gewährleisten.

Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) setzt die kleinen Helferlein ein, um das Gasnetz sauber zu halten – so auch zwischen Norderwöhrden und Büsum. Die Vorbereitungsarbeiten beginnen am 4. März. Gemolcht wird dann zwischen dem 9. und 13. März. Während der gesamten Arbeiten wird ein etwa 60 Meter langer Straßenabschnitt auf der Deichhausener Straße, Höhe Hafentörn, gesperrt. Eine Umleitung führt über die Heider Straße ins Stadtzentrum.

„Mit Hilfe der Molche können wir auf den Zentimeter genau die exakte Lage und den technischen Zustand der Pipeline ermitteln“, erklärt Torsten Carstensen, Projektmanager bei SH Netz. „Nicht wundern“ sollten sich Anwohner über eine Flamme auf dem Gelände der Gasdruckregelanlage in der Deichhausener Straße Höhe Hafentörn. „Das ist normal beim Molchen“, ergänzt Carstensen.

Damit die Molche geschmeidig durch die Rohre gleiten, ist eine bestimmte Fließgeschwindigkeit notwendig. Dafür erhöht der Netzbetreiber teilweise den Gasdruck. Gaskunden beziehungsweise deren Anlagen merken davon nichts. Das überschüssige Gas wird über eine speziell dafür vorgesehene Vorrichtung verbrannt – Erdgasfackel nennt sich das (vgl. Foto). Die Flamme kann eine Höhe von zwei bis drei Metern erreichen.

Im ersten Arbeitsgang schicken die SH-Netz-Techniker einen Reinigungsmolch durch die Leitung, der grobe Verschmutzungen und Materialreste beseitigt. Leistungsstarke Magnete am Molch nehmen alte Schweißdrähte oder Metallspäne auf. Durch den Gasfluss bewegt sich der Molch selbstständig durch die Leitungen.

Danach folgt der Geometriemolch, mit dessen Hilfe der Innendurchmesser der Pipeline kontrolliert und mögliche Beulen ermittelt werden. Zuletzt kommt ein sogenannter intelligenter Molch zum Einsatz, der aussieht wie eine Hälfte eines Star-Wars-Pods. Dieser König unter den Molchen ist unter anderem mit starken Magneten, einem Kreiselkompass und diversen Laufrädern ausgestattet. „Der intelligente Molch ermittelt nicht nur die genaue Lage der Pipeline, er kann auch mögliche Beschädigungen feststellen“, so Carstensen. „Mit Hilfe der Magnete ist es möglich, Veränderungen der Wandstärke festzustellen, die wiederum Hinweise auf Korrosion liefern.“

Damit ein Molch bei laufendem Betrieb überhaupt in die Leitung gelangen kann, hat SH Netz sogenannte Molchschleusen auf Schieberplätzen errichtet. „Das sind aus dem Boden ragende Stutzen, in die der Molch eingeführt wird. Danach wird der Molch vom Gasstrom mit circa zwei Metern pro Sekunde in der Pipeline weiterbewegt. In einer weiteren Molchschleuse endet dann seine Reise“.