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Guten Flug

Vögel rasten gern auf Masten. Ob diese sicher sind, hängt von der Bauweise ab. Bayernwerk rüstet bis 2018 über 100.000 Strommasten um.

Bayernwerk nimmt den Vogelschutz ernst. Denn Tatsache ist: Für Vögel können Masten und Leiterseile je nach Konstruktion gefährlich werden. Besonders riskant sind sie für die großen Arten wie Störche, Greifvögel und Eulen. Bereits die Vorgängerunternehmen von Bayernwerk haben sich deshalb seit den 80er-Jahren mit Vogelschutzverbänden abgestimmt und auf freiwilliger Basis Schutzmaßnahmen an Freileitungen durchgeführt, die sich in der Nähe von Natur- und Landschaftsschutzgebieten, Brut-Arealen und bevorzugten Flugrouten befanden.

Bereits über 80.000 Masten mit Vogelschutz nachgerüstet

2002 verpflichtete das Naturschutzgesetz die Netzbetreiber, bestehende Mittelspannungsleitungen mit besonderem Gefahrenpotenzial innerhalb von zehn Jahren zu "entschärfen". Eine Projektgruppe, bestehend aus Vertretern des Bayerischen Umweltministeriums, des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft sowie der großen regionalen Netzbetreiber, verständigte sich darauf, die erforderlichen Umrüstungen nach einer Prioritätenliste abzuwickeln, die beim Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) in Auftrag gegebenen wurde.

"Darüber hinaus soll überall dort gehandelt werden, wo es vermehrt zu Unfällen kommt oder die Vögel ihr Brut- und Wanderverhalten geändert haben," erklärt Erwin Weber, Vogelschutzbeauftragter bei Bayernwerk.

Die Vogelschutznachrüstung in den ermittelten Prioritätsgebieten konnte fristgerecht fertiggestellt werden, bis dato wurden bereits über 80.000 gefährliche Masten mit Vogelschutz nachgerüstet.

Darüber hinaus wird bereits an der flächendeckenden Nachrüstung gearbeitet, die restlichen Maste werden in Abstimmung mit dem Bayerischen Staatsministerium bis 2018 mit Vogelschutz ausgerüstet. Eine Mammut-Aufgabe, an der Bayernwerk mit Hochdruck arbeitet.

Als Vogelschutzmaßnahmen kommen – abhängig vom Masttyp – Abdeckhauben aus nicht leitfähigem Material, Isoliermanschetten, isolierende Sitzbretter oder Vogelabweiser zum Einsatz.

Von den rund 150.000 in Betrieb befindlichen Mittelspannungsfreileitungsmasten bei Bayernwerk sind mittlerweile bereits über zwei Drittel durch eine Schutzmaßnahme nachgerüstet bzw. bauartbedingt vogelsicher.

Bisher hat Bayernwerk über 50 Millionen Euro in den Vogelschutz investiert. Bis der flächendeckende Vogelschutz erreicht ist, sind noch viele weitere Millionen erforderlich. "Das Thema ist bei Bayernwerk ständig präsent, regelmäßig finden Treffen mit dem Bayerischen Staatsministerium und dem LBV statt."

Mehr Sicherheit für Adebar

“Storchenvater“, diesen Namen hatte Michael Zimmermann schnell weg. Der Diplom-Physiker im Ruhestand setzt sich seit vielen Jahren für die Störche im Gebiet um Erlangen ein. So betreut er Storchennester und nimmt besonders schwache Jungtiere sogar mit zu sich nach Hause, um sie wieder aufzupäppeln. Mit dieser Aufgabe hat er alle Hände voll zu tun, denn die Jungvögel leben gefährlich. Am riskantesten sind die ersten Wochen im Nest: Weil die Altvögel achtlos weggeworfene Plastikfolien gern als Nistmaterial verwenden, kann sich bei Dauerregen das Wasser im Nest stauen – und die Storchenkinder drohen zu ertrinken oder zu erfrieren. In solchen Fällen leistet der „Storchenvater“Notfallhilfe.

Rettungsaktion für Storchenkinder
Eine Rettungsaktion der besonderen Art leitete Zimmermann ein, als im Weisendorfer Ortsteil Oberlindach zwei Störche ausgerechnet auf einem Holzmast des Niederspannungsnetzes nisteten. Im Nest saßen auch schon drei Storchenkinder.
Helfer in dieser Situation war Bayernwerk. Die Monteure, die sonst Hausanschlüsse errichten oder Strom- und Gasleitungen warten, rückten mit einem geländegängigen Steigerfahrzeug an und versahen die Freileitungsseile im Bereich des Horstes mit Schutzschienen aus Kunststoff. Die Schienen machen die Freileitungen besser erkennbar und ermöglichen einen ungefährlichen Anflug auf das Nest. Zimmermann, der in puncto Vogelschutz bereits seit vielen Jahren Kontakt mit Bayernwerk hat, freut sich über die gelungene Aktion: „Bei Bayernwerk stoße ich mit meinen manchmal eher ungewöhnlichen Anliegen auf Verständnis. Man ist stets um Lösungen bemüht und stiehlt sich nicht aus der Verantwortung.“