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Ein neues Zuhause für Störche

Bildnachweis: Bayernwerk/Jens Hebel

In der Storchengasse 1 in Unterneuses finden seit 35 Jahren Störche ein Zuhause. Seit Kurzem können die Tiere in neuen, artgerechten Aufbauten brüten.

Thomas Reiser arbeitet beim Stromnetzbetreiber Bayernwerk. Er ist täglich mit dem Steiger unterwegs, um aus der Hebebühne seines Fahrzeugs heraus Stromleitungen zu kontrollieren, zu warten und zu reparieren. Doch zwei- bis dreimal im Jahr gilt sein beruflicher Einsatz dem Natur- und Umweltschutz, indem er bei der Montage von Storchennestern hilft. Zuletzt hat er zusammen mit Bernd Lang, Diplom-Forstingenieur beim Bayernwerk, und mehreren Helfern sowie Storchenvater Edmund Lenz in Unterneuses und Steppach angepackt. Rechtzeitig zur Brutzeit finden die Störche dort nun zwei saubere, sichere und trockene Nester für sich und ihren Nachwuchs.

Kälte und Nässe als Gefahr

Die Störche beginnen etwa Mitte März mit der Eiablage. Damit die Küken in den beiden mittelfränkischen Orten im Landkreis Erlangen-Höchstadt in einem trockenen Nest aufwachsen können, war Eile geboten. Denn feuchtkalte Witterung kann den Tod für Jungvögel bedeuten, weiß Edmund Lenz. Aus sicherer Entfernung vom Dachfirst des Nachbargebäudes aus beobachtete das Storchenpaar, wie die Helfer aus dem Bayernwerk-Steiger heraus zunächst das alte, verschmutzte Nest entfernten, um anschließend Platz für einen geschweißten und verzinkten Nestkorb mit einem Durchmesser von etwa 1,80 Meter zu schaffen. Bevor Jens Heber, Biologe und Hobbyornithologe, den neuen Horst mit Schilf, Hackschnitzeln, Heu, Stroh und etwas altem Nistmaterial für die Tiere gemütlich auspolsterte, bekam die Konstruktion auf dem Kamin einen fest verschraubten Holzunterbau aus Lärche.
Das zweite Projekt für die Nestbauer lag im Nachbarort Steppach. Seit 1942 ist das Nest auf dem alten Kamin der Landwirtsfamilie Glaas durchgängig von Weißstörchen besetzt gewesen. Zwischenzeitlich sogar in der für die Tiere ungewöhnlichen Nachbarschaft von einem Schwarzstorchpärchen. Nur kurze Zeit der Renovierung stand das Tier-Zuhause zum Einzug frei. Inzwischen haben die Störche in beiden Orten ihre Nester wieder angenommen und sind pünktlich zur Brutzeit zurückgekehrt.