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Bürgerstrom für Viechtach

Landrätin Rita Röhrl (l.), Viechtachs Bürgermeister Franz Wittmann (Mitte) und Thomas Oppelt, Geschäftsführer der Bayernwerk Regio Energie GmbH (r.), gaben Ende April den Startschuss für den regionalen Strommarkt in Viechtach. (Bildnachweis: Michael Bartels/Bayernwerk AG)

In Viechtach im Landkreis Regen treibt die Bayernwerk Regio Energie GmbH (Bayernwerk) gemeinsam mit Partnern die Entwicklung eines regionalen Strommarkts voran – ein innovativer Schritt in die dezentrale Energiezukunft.

„Ein kleiner, aber richtungsweisender Schritt in die Stromversorgung der Zukunft“, so kündigte Viechtachs Erster Bürgermeister Franz Wittmann Ende April gemeinsam mit Bayernwerk Regio-Geschäftsführer Thomas Oppelt den Start für den Regionalen Strommarkt „Bürgerstrom Viechtach“ an. Der Stadtchef bewarb sich bei dem Anlass gleich als erster Bürgerstrom-Kunde.

Auf dem Strommarkt können die Bürgerinnen und Bürger den 100-prozentigen Ökostrom aus ihrer Region noch nicht physikalisch, aber zumindest virtuell direkt beziehen. Bereits zum Start stellt die Stadt den in ihren regenerativen Anlagen erzeugten grünen Strom zur Verfügung. Eine Beteiligung weiterer Energieerzeuger aus der Nähe, idealerweise mit einer Leistung größer als 100 Kilowattpeak (kWp), ist möglich.

„Die räumliche Nähe von Erzeugern und Verbrauchern ist ein zentraler Markenkern der Energiewende“, ist Thomas Oppelt vom Bayernwerk überzeugt. Regionale Märkte, in die auch die Bürgerinnen und Bürger selbst ihre Erzeugungsanlagen einbringen oder in denen sie erneuerbaren Strom von regionalen Erzeugern beziehen können, deckten sich mit dem menschlichen Bedürfnis nach Verbundenheit mit ihrer Heimat.

Potenzial für die Region

„Mit jeder weiteren Anlage, die aus Sonne, Wind, Wasser oder Biogas nachhaltige Energie in den regionalen Strommarkt einspeist, schaffen wir die Grundlagen für die Energiewende in der Region“, begrüßte auch die anwesende Landrätin Rita Röhrl den lokalen Strommarkt in Viechtach. Sie sieht darin eine große Chance für die ganze Region. „Energiemärkte wie hier in Viechtach zeugen von dem enormen Potenzial, das in unserem Landkreis steckt. Sie stärken die Wirtschaftskraft und entlasten die Umwelt.“

Nach Abensberg ist Viechtach bereits die zweite Gemeinde in Niederbayern, die sich der richtungsweisenden Idee von dezentralen Strommärkten anschließt. Damit werde die Stadt zu einem Vorreiter für die „wirkliche Energiezukunft“, so Bayernwerk Regio-Chef Thomas Oppelt. Und die sei „lokal, regional und dezentral“.

Hohe Beteiligung

Auf dem vor knapp zwei Jahren gegründeten ersten Bürgerstrom-Marktplatz in Abensberg speisen inzwischen 24 regenerative Anlagen aus Stadt und Umgebung ihren Strom ein, beginnend bei den PV-Anlagen der kommunalen Stadtwerke bis hin zu größeren Solarfreiflächen von örtlichen Landwirten. Tendenz: weiter steigend. Auch die Nutzer werden immer mehr. Aktuell nehmen fast 20 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in der 13.000-Seelen-Gemeinde am Strommarkt teil.

Das Bayernwerk bietet die Technologie an, die zur Umsetzung von lokalen Strommärkten erforderlich ist. Mit der intelligenten Vernetzung dezentraler Erzeugungsanlagen nimmt das Energiesystem eine echte Neuausrichtung. „Wir freuen uns sehr, die Kommunen bei dieser Entwicklung begleiten zu dürfen. Wir haben noch viel vor und möchten weitere Digitalisierungs- und Visualisierungslösungen einbauen und den Strommarkt in Richtung eines physischen Strommarkts entwickeln“, so Thomas Oppelt.

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