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Stromleitungen unter der Isar

Um das örtliche Verteilnetz zu stärken und mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu integrieren, setzt die Firma Streicher, Baupartner des Bayernwerks, erstmals eine neue Bohrtechnik ein. (Bildnachweis: Bayernwerk AG)

Das Bayernwerk investiert rund 4,7 Millionen Euro in neue Mittelspannungsverbindungen in Plattling und Umgebung. Die Region stellt sich zukunftssicher auf und sorgt dafür, dass mehr grüner Strom eingespeist und vor Ort verbraucht wird.

Das mächtige Spezialgerät arbeitet sich in bis zu 20 Meter Tiefe vor und bohrt unter der Isar einen rund 500 Meter langen Bohrkanal. Die Technik, die das Team der Firma Streicher, Baupartner des Bayernwerks, in Plattling einsetzt, kommt erstmals in Bayern zum Einsatz. Zudem ist die Bohranlage die erste ihrer Art, die ohne Dieselaggregat läuft – also direkt mit grünem Strom und Elektroantrieb. Die auf diese Weise neu geschaffene Stromverbindung unter dem Fluss stärkt künftig das regionale Verteilnetz. „Mit der Verbesserung der örtlichen Netzinfrastruktur werten wir das Umspannwerk Plattling als modernen Netzknoten zusätzlich auf, um regenerativ erzeugten Strom vor Ort besser aufzunehmen und Kunden vor Ort mit grünem Strom zu versorgen“, erläutert Fabian Brunner, Netzbauleiter im Bayernwerk-Kundencentergebiet Vilshofen.

Mehr grünen Strom vor Ort verbrauchen

Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) hat auf der Baustelle am Isarufer die laufenden Maßnahmen in der Region vorgestellt. Insgesamt fließen rund 4,7 Millionen Euro in neue Mittelspannungsverbindungen. Das Ziel: die örtliche Infrastruktur verbessern und künftig mehr erneuerbare Energien nutzen. Die Spülbohrung ist Teil der gesamtheitlichen Aufwertung des regionalen Verteilnetzes in Plattling und Umgebung. „In mehreren Bauabschnitten verlegen wir zwischen dem Umspannwerk in der Nelkenstraße und Breitfeld auf der anderen Isar-Seite zusammen mit den Stadtwerken und lokalen Partnern rund 18 Kilometer Mittelspannungskabel. Ein erheblicher Teil der Strecke wird in Rohren verlegt. Das erleichtert die spätere Instandhaltung und möglichen Reparaturaufwand“, sagt Fabian Brunner. Die neuen 20-Kilovolt-Leitungen stellen die regionale Energieversorgung in Plattling für die Zukunft auf. Außerdem werden auf beiden Seiten der Isar zwei moderne Trafostationen installiert.

Leistungsstarke Netzstruktur und Umspannwerke gefragt

Im gesamten Bayernwerk-Netzgebiet speisen mehr als 300.000 dezentrale Energieanlagen ins Netz ein. Die steigende Zahl der Anlagen und die wachsende Einspeisemenge fordern den Netzbetrieb heraus. Insbesondere der hohe Photovoltaik(PV)-Anteil im regionalen Verteilnetz mit einem Schwerpunkt in Niederbayern führt bei starkem Sonnenschein dazu, dass die eingespeisten Strommengen den örtlichen Strombedarf deutlich übersteigen. Wenn in diesen Momenten die Kapazität im regionalen Verteilnetz zur Aufnahme des PV-Stroms nicht ausreicht, muss überschüssiger Strom in die höhere Transportnetzebene abgegeben werden. Dazu sind eine leistungsstarke Netzstruktur und Umspannwerke als Schnittpunkte zwischen den unterschiedlichen Spannungsebenen erforderlich.
Beim bisherigen PV-Rekord in diesem Jahr im Bayernwerk-Netz wurden am 6. März knapp 6.000 Megawatt Sonnenstrom im Verteilnetz aufgenommen. Das entspricht der Leistung von etwa sieben konventionellen Kraftwerken. Rund die Hälfte konnte regional nicht verteilt und musste zum Transport in das nationale und internationale Übertragungsnetz abgegeben werden.

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