Erdkabelprojekte

Das Stromnetz in Bayern wandelt sich. Immer mehr Strom-Verbraucher werden zu Energie-Produzenten. Sie nutzen das Netz nicht nur, um Strom zu beziehen, sondern auch, um Energie einzuspeisen. Derzeit liefern mehr als 300.000 Erzeugungsanlagen Strom an das Bayernwerk-Netz.

Das wirkt sich auf unser Netz aus:

Je mehr einzelne Anlagen Energie produzieren, desto stärker schwankt die eingespeiste Strom-Menge. Damit der Strom zuverlässig aus der Steckdose kommt, braucht es ein Gleichgewicht von Energieerzeugung und -verbrauch.

Hinzu kommt, dass die installierte Leistung dezentraler Anlagen insgesamt so stark ansteigt, dass die Kapazitäten der bestehenden Netze in bestimmten Regionen nicht länger ausreichen.

Für uns als Netzbetreiber heißt das:

Um die schwankenden Einspeisungen auszugleichen, übernehmen wir zunehmend die Rolle als Steuerungszentrale regionaler Energieflüsse. Wir sorgen dafür, dass immer so viel Strom ins Netz eingespeist wird, wie gerade verbraucht wird – und dass er möglichst dort verbraucht wird, wo er erzeugt wird, um die Netze effizient zu nutzen.

Damit diese stark schwankenden Energiemengen immer dort ankommen, wo sie gerade gebraucht werden, erweitern wir unsere Netzkapazitäten. Dazu zählt auch der Neubau von Erdkabelleitungen im Hochspannungsnetz auf der Spannungsebene 110 Kilovolt (kV). So sind wir als Betreiber in der Lage, die Netze stabil und sicher zu halten – und die Energiewende in Bayern voranzubringen.

Wenn wir eine neue Stromleitung planen, sollen die Auswirkungen der neuen Leitung auf Mensch, Natur und Landschaft so gering wie möglich sein. Deshalb führen wir vor Baubeginn intensive umweltfachliche und technische Untersuchungen durch.

Unsere Grundsätze bei der Suche nach einem Leitungs-Korridor:

• Geradlinigkeit und Kürze: möglichst direkte Kabel-Verbindung zwischen Anfangs- und Endpunkt der Leitung
• Bündelung mit bestehenden Infrastrukturen: effektive Parallelführung des Kabels zum Beispiel mit Straßen oder bestehenden Leitungen
• Schutz von Mensch, Natur und Landschaft, insbesondere mit Blick auf

            - gebührende Abstände zu Wohngebäuden und zu Erholungsgebieten

            - kommunale Siedlungsentwicklung

            - Lebensräume und Tierwanderungen, insb. bodengebundenen   Tiergruppen (zum Beispiel Amphibien, Reptilien, Insekten und Weichtiere)   

            - naturschutzrechtlichen Schutzgebieten und geschützten Biotopflächen, (zum Beispiel Feuchtgebiete, Auen, Quellbereiche, Sümpfe und Moore)

            - Gewässer und Wasserschutzgebiete

            - weitgehende Vermeidung von Gehölzeinschlägen und Rodungen

            - Bodengefüge, Bodenfunktion und Bodenwasserhaushalt

            - Bodendenkmäler

Wo sich Eingriffe in Boden und Natur nicht vermeiden lassen, führen wir Ausgleichsmaßnahmen in der Landschaftspflege durch, etwa das Anlegen von Biotopen. Diese Maßnahmen werden von vornherein als integraler Bestandteil unserer Planungen berücksichtigt.

Bei der Kabelverlegung hat der Schutz des Bodens für uns oberste Priorität. Deshalb achten wir auf eine optimale Bauweise und einen möglichst schonenden Eingriff in den Untergrund.