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Kraftwerke optimal steuern

gopixa - iStock

Um Leitungsabschnitte vor Überlastung zu schützen, regulieren die Netzbetreiber die Erzeugungsleistung von Kraftwerken. Der vermehrt aus erneuerbaren Quellen eingespeiste Strom wirkt sich auf die Lastflüsse in den Stromnetzen aus. Deshalb werden die gesetzlichen Regelungen zum Redispatch erweitert. Die Netzbetreiber gehen die Herausforderung gemeinsam an.

Redispatch – hierunter versteht man Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, um einerseits regionale Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen und andererseits Netzengpässe zu vermeiden. Kommt es also an einer bestimmten Stelle zu einem Engpass, müssen Kraftwerke diesseits des Engpasses ihre Einspeisung drosseln, während Anlagen jenseits des Engpasses angewiesen werden, ihre Einspeiseleistung zu erhöhen. Das erzeugt einen Lastfluss, der dem Engpass entgegenwirkt.

Wie kommt es zu Redispatch-Maßnahmen?

Das historisch gewachsene Geflecht von verschiedenen Systemsicherheits- und Vorrangregelungen im Energiewirtschaftsgesetz, Erneuerbare-Energien-Gesetz und Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (kurz EnWG, EEG und KWKG) stößt zunehmend an seine Grenzen. Der vermehrt aus erneuerbaren Energien eingespeiste Strom wirkt sich auf die Lastflüsse im Netz aus. Die Folge: Die Netzbetreiber müssen häufiger als bisher Redispatch-Maßnahmen vornehmen.

Im Zuge der Novellierung des EnWG werden ab Oktober 2021 auch EEG- und KWK-Anlagen in das Redispatch-Regime aufgenommen. So können Eingriffe in die Erzeugungs- und Marktprozesse durch Systemsicherheitsmaßnahmen nach einem in sich geschlossenen, gesamtoptimierten Planverfahren durchgeführt werden. Störende Nebenwirkungen lassen sich durch einen gezielten energetisch-bilanziellen Ausgleich mindern. Dadurch bleibt das Verhältnis zwischen Direktvermarkter und Anlagenbetreiber unberührt. Der Einspeisevorrang für EE-/KWK-Strom wird sachgerecht in diesen Mechanismus integriert.

Weitere Regelungen

Netzengpässe durch einen bedarfsgerechten Netzausbau nachhaltig zu beheben, hat oberste Priorität. Die Einspeisung von Energie aus EEG- und KWK-Anlagen bringt Herausforderungen für die Netze mit sich, auf die der Gesetzgeber nun reagiert. Am 17. Mai 2019 ist das Gesetz zur Beschleunigung des Energieleitungsausbaus in Kraft getreten. Es löst das Einspeisemanagement ab und verspricht eine spürbare Verbesserung des Rechtsrahmens.

Gemeinsam gut vorbereitet

Die deutschen Übertragungsnetz- und Verteilnetzbetreiber bereiten sich auf die Ausdehnung des Redispatch-Regimes gemeinsam vor. So arbeiten viele Netzbetreiber an eigenen Projekten zum Redispatch mit erneuerbaren Energien – auch wir stellen uns darauf ein und werden Sie weiterhin über Neuigkeiten informieren.

Dispatch – kurz erklärt

Bundesweit erhalten die Netzbetreiber von den Kraftwerksbetreibern einen Fahrplan. Er informiert über die geplanten Strommengen für den Folgetag. Daraus ergibt sich der geplante Einsatz aller deutschen Kraftwerke für den nächsten Tag – der sogenannte bundesweite Dispatch. Auf dieser Grundlage erstellen die Übertragungsnetzbetreiber eine Übersicht, wie viel Energie auf Netzebene in Deutschland voraussichtlich ein- und ausgespeist wird. Und an dieser Stelle kommt dann der Redispatch ins Spiel: Um kurzfristige Eingriffe in die Einsatzfahrpläne der Kraftwerke zu vermeiden, weisen die Übertragungsnetzbetreiber die Kraftwerksbetreiber bereits am Vortag an, ihre Stromproduktion entsprechend anzupassen. So können Netzengpässe vermieden und die Netzstabilität erhöht werden.

Maßnahmen und Standards der Bundesnetzagentur zum Redispatch