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So kann Ökostrom Bayerns Energiebedarf decken

Eine aktuelle Studie bayerischer Netzbetreiber zeigt, dass das größte Bundesland Deutschlands komplett mit erneuerbarer Energie versorgt werden könnte – wenn der Ausbau stärker vorangetrieben wird.

In Bayern wäre es in absehbarer Zeit möglich, den kompletten Strombedarf mit erneuerbaren Energien abzudecken. Das zeigt eine Studie der drei großen bayerischen Netzbetreiber Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk), LEW Verteilnetz GmbH (LVN) und Main-Donau Netzgesellschaft. Die Energieexperten haben analysiert, welche Entwicklung im Bereich Erneuerbare möglich sind und ob Klimaneutralität im Stromsektor erreicht werden kann. Wissenschaftlich begleitet wurden die Netzbetreiber dabei von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V.

Studie beschreibt vier Szenarien

Die Studienautoren entwerfen vier Szenarien, die den Blick bis in das Jahr 2060 richten: „Vernetzung“, „Regionale Erzeugung“, „Trend“ und „Politik“. Die beiden Szenarien „Vernetzung“ und „Regionale Erzeugung“ gehen von einer vollständigen Klimaneutralität der Stromerzeugung in Bayern aus. Um dies zu erreichen, müssten deutlich mehr Photovoltaik- und Windkraftanlagen gebaut werden. Würden ähnlich viele neue Anlagen wie in den vergangenen drei Jahren entstehen (Szenario Trend) und würde sich der politische Rahmen nicht ändern (Szenario Politik), wäre keine CO2-neutrale Stromversorgung möglich.

Verteilnetze spielen zentrale Rolle

Das Szenario Vernetzung geht von einem starken bundesweiten Stromaustausch über Leitungen aus – aus Sicht der Studienautoren das ökonomischste Szenario. „Wir brauchen noch mehr Dynamik beim Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, wenn wir die Idee einer klimaneutralen Energieversorgung erreichen wollen“, fasst Dr. Egon Westphal, technischer Vorstand des Bayernwerks zusammen. „Den Verteilnetzen kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Sie werden auch in Zukunft das stabile Rückgrat einer dezentralen Energieversorgung sein. Darauf können sich die Menschen in Bayern verlassen“, so Dr. Westphal.

Mehr Energie aus Sonne und Wind

Neben der Belastbarkeit der Netze ist in beiden positiven Szenarien entscheidend, dass mehr Sonnenenergie produziert werden kann. Die Annahme: Die installierte PV-Leistung auf Gebäuden erhöht sich von aktuell 9.500 Megawatt (MW) auf 32.400 MW im Jahr 2060. Im Vernetzungsszenario gibt es auch erheblich mehr Freiflächenanlagen, während im Regionalszenario Windkraft eine wichtigere Rolle zukommt.
In beiden Szenarien produzieren die Ökostromanlagen im Jahr 2060 deutlich mehr Strom als die Bayern verbrauchen. Die Menge an regenerativem Strom reicht demnach auch noch für Anwendungen wie Elektromobilität, Ausbau von Wärmepumpen oder Power-to-X-Maßnahmen aus.

Im Bayernwerk-Netz heute schon mehr als 60 Prozent Erneuerbare

In das Bayernwerk-Netz speisen knapp 300.000 Anlagen Strom aus erneuerbaren Energien ein, zumeist aus Photovoltaik. In Summe haben diese Anlagen eine Leistung von nahezu 9.000 Megawatt. So transportiert das Bayernwerk in seinen Netzen heute schon zu mehr als 60 Prozent regenerative Energie. Die wichtigsten Energieträger sind dabei die Photovoltaik, Wasserkraft sowie Biomasse.